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Der Alsergrund. Wien im Kleinstformat

Auf einer Fläche von ca. 3km² die von 40.000 Menschen und auch fast so vielen Hunden bevölkert wird, befindet sich der wahrscheinlich kurioseste Bezirk Wiens. Der Alsergrund. 1850 als 9. Wiener Gemeindebezirk gegründet, verbindet der „Neunte“ Großstadtfeeling mit dörflicher Struktur. In wohl keinem anderen Wiener Bezirk ist die soziale Kluft so offenkundig wie hier. Gibt es doch von der gut betuchten Hofratswitwe bis zum syrischen Asylwerber alles was das soziale Spektrum zu bieten hat. Sollen die Hipster doch in Neubau bleiben. Der Genuss-Bobo regiert den Alsergrund. Das Servitenviertel Wäre der Alsergrund eine Frau würde sie wohl aussehen wie ein etwas in die Jahre gekommener Hipster. Geld spielt für viele Leute in diesem Bezirk eine eher untergeordnete Rolle wie Daten der Statistik Austria zeigen. 21.112€ betrug hier im Jahr 2011 das mittlere Einkommen. Zum Vergleich: In Rudolfsheim-Fünfhaus waren es gerade mal 17.472 €. Dass vor allem in der Gegend rund um das Serviten
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Verhältnis gegen Mehrheit. Eine Glaubensfrage

Alle Jahre wieder bescheren uns Politologen und Politiker eine Wahlrechtsdiskussion. Mit dem Wechsel des Wiener-Grünen Politikers  Senol Akkilic  zur SPÖ flammte die Debatte wieder auf. Die Grünen hatten in langwierigen Verhandlungen versucht ein "faires" * Verhältniswahlrecht für die Bundeshauptstadt zu erreichen und sind damit am Widerstand der SPÖ gescheitert.  Dass die Wiener  Sozialdemokraten ein  mehrheitsförderndes Wahlrecht  für den Bund vehement ablehnen, schien dabei keine Rolle zu spielen. Von den derzeitigen Parlamentsfraktionen unterstützen nur die NEOS und das Team Stronach eine Reform in Richtung Mehrheit. Die ÖVP ist in dieser Frage gespalten .  * Der Vorschlag der Grünen wäre lediglich eine minimale Änderung des derzeitigen Status quo gewesen. Vom  Faktor 1 auf 0,6. Was mich an der Diskussion rund um's Wahlrecht immer ein wenig aufregt, ist die ungerechtfertigte Panikmache vor einem Wahlsystem mit Mehrheitskomponente (Majorz gegen Proporz). Es g

Land der Raucher, zukunftsreich

Die Grünen fordern  Zigaretten erst ab 18 Jahren freizugeben und bestätigen damit wieder einmal ihr Image als "Verbotspartei". Das behaupten zumindest Raucher, die Tabaklobby und ihr nahestehende Parteien. Doch der Vorschlag der Öko-Partei kommt nicht von ungefähr. Rauchen schädigt die Gesundheit, das dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Wie negativ sich Tabakrauch über einen längeren Zeitraum hinweg auf die Gesundheit auswirkt, war jedoch lange umstritten. Erschreckend ist aber vor allem, wie die Folgen des Zigarettenkonsums über Jahrzehnte hinweg bagatellisiert und als Nichtigkeit abgetan worden sind- mit fatalen Auswirkungen für unsere Gesundheit. Für mich ist das Thema Rauchen eine emotionale Angelegenheit. In meinem Bekanntenkreis sind in den letzten Jahren ungefähr so viele Personen an den unmittelbaren Folgen langjährigen Tabakkonsums gestorben wie an Altersschwäche oder Unfällen. Lediglich der Alkoholkonsum hat in Österreich wahrscheinlich mehr Perso

Die Koalition ist tot, es lebe die Koalition!

Der Wechsel des SPÖ-Abgeordneten Senol Akkiliç von den Grünen zur SPÖ hat in den letzten 48 Stunden hohe Wellen geschlagen. Ein sichtlich bestürzter David Ellensohn (Klubobmann der Wiener Grünen)  sprach gar vom "schwärzesten Tag in der Geschichte des Wiener Landtages". Die Wiener SPÖ hat tief in die Trickkiste gegriffen um eine Änderung des Wahlrechts zu verhindern. Ob das zur Debatte stehende   Modell jetzt wirklich sinnvoller wäre als jenes, das derzeit in Wien seine Anwendung findet, sei an dieser Stelle dahingestellt. Ich bin überzeugter Demokrat und trotzdem aus verschiedenen Gründen Anhänger eines (minde rheitenfreundlichen) Mehrheitswahlrechts . Hier gibt es keinen Widerspruch. Alle Systeme haben Vor-und Nachteile und dass die Parteispitze der Wiener SPÖ kein wirkliches Interesse daran hat, das für sie vorteilhafte Wahlsystem zu ändern ist klar. Im Grunde landeten die Grünen in einer selbstverschuldeten Zwickmühle, genannt " Notariatsakt " und ver

Wer spricht hier von Reformen?

Jetzt ist es also soweit und die "größte Steuerreform aller Zeiten" ist beschlossen. Bis auf einige kleinere Änderungen wird sich hier inhaltlich nicht mehr allzu viel bewegen. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Mitterlehner (ÖVP) lassen seit Tagen keine Möglichkeit aus um zu betonen wie viel an Entlastung diese Reform den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes nicht bringen soll. Ganze 4,9 Milliarden Euro sollen alleine in die Tarifentlastung fließen. Am 17. Juni soll die Reform im Parlament beschlossen werden und per 1. Jänner 2016 (statt wie ursprünglich geplant per Juli 2015) in Kraft treten. Die Arbeiterkammer (AK) und der Gewerkschaftsbund (ÖGB) loben die Reform in höchsten Tönen. Beim Wirtschaftsbund und der Bauernschaft ist die Stimmung schon etwas  verhaltener , vermisst man doch eine längst überfällige Strukturreform und bezweifelt zu Recht das äußerst schwammige Konzept der Gegenfinanzierung. Die erweiterte (und sinnvolle) Registrierkassenpflicht

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Maria Hü, Maria Ha, Maria Haha

Ganz Wien brüskiert sich über einen Straßenabschnitt, der zwar klein ist, aber trotzdem Potenzial für eine Massenhysterie in sich birgt. Gestern startete die Umfrage zum Umbau der Mariahilfer Straße. Die "MariaHü" ist eine der beliebtesten Einkaufsstraßen Österreichs und es gibt wohl nur ganz wenige WienerInnen, die noch nie einen Fuß auf sie gesetzt haben. Bereits seit 2011 wird über ein Prestigeobjekt der rot/grünen Stadtregierung diskutiert: eine Fußgängerzone in der Mariahilfer Straße. Straßenabschnitte zu sanieren oder neu zu organisieren sollte eigentlich keinen großen medialen Staub aufwirbeln - so wird man sich das im Wiener Rathaus auch vorgestellt haben. Für die Wiener Grünen ist dieses Projekt die große Nagelprobe und wohl auch ein Wahlgeschenk an die Grün-WählerInnen in den inneren Bezirken. Anders lässt sich die Vehemenz mit der dieses Projekt vorangetrieben wird kaum erklären. Die Vorbildwirkung wird von den BefürworterInnen des Projekts oftmals in den V